Für die Städte sind die aussterbenden Einkaufsmeilen ein zunehmendes Problem. So auch bei uns in Halle. Befremdlich ist das rücksichtslos über den Kopf der Bevölkerung verfolgte Konzept der autoarmen Altstadt.
Hier befindet sich unsere Einkaufsmeile, hier können wir den Kampf David gegen Goliath des klassischen Filialhandels gegen die Giganten des Onlinehandels erleben. Hier treffen nicht nur Generationen und Weltanschauungen aufeinander, der kaufkräftige Senior ist hier traditionell eher als auf einer Onlineplattform anzutreffen. Dessen Kaufentscheidungen sind eher von spontan erlebter Überzeugung, die sich auf die fachgerechte Präsentation vor Ort, der persönlich festgestellten Qualität und einem wertigen Preis-/Leistungsverhältnis als von blumigen virtuellen Versprechen im Netz abhängig.
Alte Schule eben, Qualität setzt sich durch. Außerdem besteht die Gelegenheit hier Mitbürger zu treffen, ins Gespräch zu kommen, gemeinsam Zeit mit Freunden und Bekannte zu verbringen.
Kostenfreie Lieferdienste könnten diese sozialen Aspekte abrunden und den Zuspruch fördern. Dies aber benötigt die Möglichkeit individuellen Verkehrs. In einer zunehmend alternden Gesellschaft, die natürlich am gesellschaftlichen Leben teilnehmen möchte und dazu auch jedes Recht hat, ist dies umso notwendiger. Denn der kaufkräftige Senior, der unsere Altstadt aufsucht, wird hier umso länger verweilen, je weniger anstrengend der Weg in die Innenstadt ist. Da ist und bleibt natürlich die Fahrt mit dem PKW das Mittel der Wahl. Es sind deshalb attraktive bezahlbare Parkmöglichkeiten auch in der Innenstadt vorzuhalten, wenn man die klassischen Kunden behalten möchte und aus unserer Sicht dies essentiell, da hier die entscheidende Kaufkraft vorhanden ist, führt daran kein Weg vorbei.
Allerdings hat sich in Halle ein realitätsfremdes, lautstarkes Klientel kapitalismuskritischer Politaktivisten durchgesetzt und scheint nun alles daran zu setzen, dem innerstädtischen Einzelhandel und der Gastronomie den Garaus zu machen.
Was man mit Hilfe von Corona-Maßnahmen noch nicht kaputt bekommen hat, möchte灬 man nun wohl mit dem Konzept der autoarmen Innenstadt den Gnadenstoß versetzen.
Wir, die AfD-Stadtratsfraktion, lehnen dies ab und fordern die Entscheidung mittels Bürgerentscheid nach § 27 Abs. 2 KVG.