Am 17. Juni 1953 erhoben sich überall in der DDR die von der sozialistischen Diktatur unterjochten Menschen zum Protest gegen die belastenden Entscheidungen der SED, welche die Bedürfnisse, Sorgen und Nöte des Volkes, insbesondere der Arbeiter ignorierten. 34 Demonstranten und Zuschauer sowie fünf Angehörige von Sicherheitsorganen wurden dabei getötet. Dieser Tag wurde ab 1954 in der Bundesrepublik zum Tag der deutschen Einheit deklariert, in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft für ein geeintes, gesamtdeutsches Volk.
Nun, fast 70 Jahre später erleben wir etwas, was sich die damalige Regierung der Bundesrepublik nicht für möglich gehalten hätte: 30 Jahre nach der Wiedervereinigung kehrt die SED-Diktatur zurück! Und diesmal in das gesamte wiedervereinigte Deutschland! Was? Naja, nicht in ihrer alten Form, doch ihre Denkweise, ihre Parolen und ihre Methoden. Letztere in ihrer digitalen Umsetzung sogar noch effizienter. Ja sogar zum Teil mit den originalen Protagonisten, siehe I.M. Viktoria (A. Kahane). Das klingt provokant? Soll es auch und ist doch noch lange nicht so provokant, wie hier rotzfrech die scheußlich Fratze der Diktatur sich gerade schleichend im Land wieder breit macht. Und Außerdem, wer wie wir zu den Dissidenten in einer solchen, sich zur Rückkehr anschickenden sozialistischen Diktatur gehört, dem bleibt oft nur noch das Mittel der Provokation. Ganz sicher aber ist es dennoch keinesfalls gänzlich übertrieben.
Längst schon wieder wird der Wille des Volkes ignoriert, seine Bedürfnisse, Sorgen, Ängste und Nöte. Längst schon wieder wird der Bürger entmündigt, bevormundet und indoktriniert. Andersdenkende werden unter Druck gesetzt und mundtot gemacht. Überwacht, drangsaliert, gesellschaftlich verächtlich gemacht, zersetzt, schon wieder wird die Jugend mit Propaganda und Parolen gegen jede abweichende Meinung aufgehetzt. Die Meinungsfreiheit einfach mit dem Argument ausgehebelt, bestimmte Meinungen seien eben keine, sie wären Hetze. Ganz so wie in den beiden Diktaturen auf deutschem Boden zuvor.
Der 17. Juni sollte uns mahnen wachsam zu bleiben. Er mahnt uns aber auch, dass nichts, was auf Unrecht, Lügen und Unterdrückung erbaut wird von Bestand ist. Wir halten es da mit Brecht: „Wo Unrecht zu Recht wird, da wird Widerstand zur Pflicht.“ „Recht muss Recht bleiben.“